Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geschieht in Kirchengemeinden, in Zukunftsgemeinschaften und auf Kirchenkreisebene. Dazu gehören regelmäßige Gruppentreffen, offene Angebote, Freizeiten, Fortbildungen und vieles mehr. Dabei erleben sich Jugendliche als Teilnehmende und Gestaltende. Die Berufsgruppe der Diakoninnen und Diakonen ist hier maßgeblich, aber auch Pfarrämter und ehrenamtlich engagierte Jugendliche und Erwachsene wirken in diesem Arbeitsfeld mit. Vernetzung undPartizipation sind entscheidende Faktoren für dieses Arbeitsfeld.
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Wie wird das Konzept 2017-2022 als Grundlage für die Arbeit im Kirchenkreis genutzt? Wer trägt dafür die die Verantwortung?
Das Konzept ist entstanden mitten im Fusionsprozess des neuen Kirchenkreises Lüneburg. Es hat entscheidende Entwicklungen vorangebracht und war Grundlage des Handelns in den letzten Jahren.
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Welche Rückmeldungen und Anregungen hat die letzte Kirchenkreisvisitation für dieses Handlungsfeld erbracht?
Nach der Fusion hat es noch keine Kirchenkreis-Visitation gegeben.
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Wie wurden Stellen außerhalb des Kirchenkreises beratend in die Erstellung des jetzt vorgelegten Konzeptes einbezogen?
Im Rahmen der Fusionsplanung und Umsetzung gab es eine intensive Begleitung durch das Landesjugendpfarramt bis in den Sommer 2017. Auch auf Grund dieser Erfahrungen und Beratungen ist das jetzt vorgelegte Konzept entstanden. Maßgeblich beteiligt bei der Erstellung waren die Fachkonferenz „Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Kirchenkreis“, der Kirchenkreisjugendkonvents-Vorstand und der Jugendausschuss der Kirchenkreissynode.
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Rückblick auf die Planung für 2017-2022:
- Welche für 2017-2022 beabsichtigen Veränderungen sind eingetreten? Welche nicht und warum?
Nach langen und ausgiebigen Beratungen und Verhandlungen konnte im Sommer 2021 ein Mietvertrag für einen neuen Standort in Melbeck für die Evangelische Jugend im Kirchenkreis geschlossen werden.Die nötigen Umbauarbeiten ziehen sich noch bis in den Winter 2021/2022. Geplant war eine schnellere Umsetzung aber auf Grund neuer Überlegung zum genauen Standort, ausgiebiger Verhandlungen undder Corona-Pandemie hat sich die Umsetzung deutlich nach hinten verschoben.
Die für 2018 geplante Anschaffung eines neuen Kleinbusses wurde umgesetzt und die Auslastung ist erfreulich gut.
Das Zusammenwachsen im Rahmen der Fusion ist auf Ebene der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nahezu perfekt gelaufen.
- Wo im Handlungsfeld haben sich Verhältnisse ungeplant geändert und welche Auswirkungen haben sich aus den genannten Punkten ergeben?
Die Corona-Pandemie hat viele Angebote ausgebremst und zu verringerten Kontakten, vor allem zu neuen Kontakten, geführt. Zu jederzeit in der Pandemie gab es Angebote für Kinder- und Jugendliche. So wurde umgestellt auf digitale Treffen und sobald es möglich war wurden unter Beachtung der Auflagen reale Treffen und sogar Freizeiten und Fortbildungen durchgeführt. Trotz dieses großen Engagements aller Ehren- und Hauptamtlich Mitarbeitenden sind die Zahlen der erreichten Kinder- und Jugendlichen rückgängig. Die bestehenden Kontakte sind deutlich intensiver geworden mit all den Schwierigkeiten, denen gerade Kinder und Jugendliche in der Pandemie ausgesetzt waren und die es zu verarbeiten gilt.
Durch Stellenumstrukturierungen konnte die Kindertafel in der Paul Gerhardt KG ab 2018 gestärkt werden. Dadurch wurde u. a. maßgeblich das Projekt Lernraum in Coronazeiten entwickelt.
Ebenso konnte im Rahmen der Fusion zu einer neuen Kirchengemeinde Bleckede 2020 eine Diakoninnenstelle von einer halben (unbefristeten) zu einer ganzen Stelle (50% davon befristet auf 5 Jahre) aufgestockt worden.
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Für den kommenden Planungszeitraum:
- Welche gewichtigen Herausforderungen sehen Sie für dieses Handlungsfeld?
Kindheit und Jugend sind die prägenden formativen Phasen der religiösen Entwicklung. Von daher waren Kinder und Jugendliche schon immer auf eine besondere Begleitung durch die Kirche angewiesen und sie sind es heute in noch stärkerem Maße. Es lässt sich bereits jetzt sagen, dass die Corona-Krise eine schwere psychische Belastung für Kinder und Jugendliche bedeutet. Die langfristigen Folgen sind noch kaum abzuschätzen. Klar ist, dass auf die kirchliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in den nächsten Jahren besondere Schwierigkeiten zukommen: Die Abbrüche, die die Corona-Krise für diese Arbeit bedeuten, müssen aufgeholt und überwunden werden. Dazu kommt der berühmte religiöse Traditionsabbruch, der dieses Arbeitsfeld zusätzlich belastet.
Zugleich gehen die Mitgliederzahlen und die finanziellen Möglichkeiten der Landeskirche zurück. Die kirchlichen Strukturen im Kirchenkreis Lüneburg werden sich verändern (Stichwort: Zukunftsgemeinschaften). In dieser Gemengelage steht die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen auch innerhalb der kirchlichen Aufgabenfelder vor besonderen Herausforderungen.
- Welche Ziele wollen Sie jeweils erreichen?
Wir wollen erreichen, dass Kinder und Jugendliche auch in Zukunft in der Fläche unseres Kirchenkreises kirchliche Angebote wahrnehmen können, die es ihnen ermöglichen, ihre Spiritualität zu erproben und zu leben. Sie sollen die christliche Gemeinschaft als Bereicherung für ihr Leben erfahren können. Dabei wollen wir ihnen Wegbegleitung sein.
Ergänzend hierzu verweisen wir auf die angehängte Vision für das Jahr 2035.
- Welche besonderen Veränderungen und Innovationen planen Sie dazu?
Die Strukturen und Bedingungen der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen werden sich in den nächsten Jahren deutlich ändern. Wir wollen darauf mit einem zukunftsfähigen Konzept („Arbeit mit Kindern und Jugendlichen 2035 – Eine Vision“) reagieren, dass sowohl die entstehenden Zukunftsgemeinschaften wie auch den Kirchenkreis Lüneburg in den Blick nimmt:
In jeder Zukunftsgemeinschaft sind Stellen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die dem Anteil der 0-27-jährigen an der Gesamtheit der Gemeindeglieder entsprechen, konkret festgeschrieben. Dementsprechend ist der Bereich Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der jeweiligen Zukunftsgemeinschaft personell stark aufgestellt. Diese Stellenanteile sollen im Wesentlichen von Diakon*innen, pädagogischen Fachkräften oder Pastor*innen wahrgenommen werden und verstärkt sozial-diakonische Aspekte berücksichtigen.
Mehrfach im Jahr werden zielgruppenorientierte Gottesdienste gefeiert, an deren Gestaltung Jugendliche beteiligt sind.
In jeder Zukunftsgemeinschaft gibt es ein Konzept für eine koordinierte Konfi-Arbeit, das durchaus mehrere Modelle beinhalten kann.
Die Hauptamtlichen begleiten die Gremien der Evangelischen Jugend vor Ort und sind für die Vernetzung z.B. zu Schulen, Vereinen Jugendorganisationen oder Jugendgremien zuständig.
In jeder Zukunftsgemeinschaft gibt es ein Konzept für ein Gremium von Kindern und Jugendlichen („Zukunftsgemeinschaftsjugendkonvent“), in dem die Kinder und Jugendlichen ihre Wünsche und Interessen vorbringen und diskutieren können. Dieses Gremium auf Ebene der Zukunftsgemeinschaft soll Vertreter*innen in die Vollversammlung der Evangelischen Jugend im Kirchenkreis („Kirchenkreisjugendkonvent“) entsenden.
Im Jahr 2028 gibt es in jeder Zukunftsgemeinschaft ein Konzept für einen Ausschuss für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, der mit Vertreter*innen der einzelnen Gemeinden, des Zukunftsgemeinschaftsjugendkonventes und Hauptamtlichen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen besetzt sein soll.
Der Ausschuss soll die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ermöglichen und koordinieren und den Haushalt der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Zukunftsgemeinschaft aufstellen.
In jeder Zukunftsgemeinschaft stehen den Jugendlichen eigene Räumlichkeiten zur individuellen und spirituellen Entwicklung zur Verfügung, die sie nutzen können und zu denen sie eigenständig Zugang haben (z. B. auch in Jugendkirchen).
Hauptamtlich Mitarbeitende aus den Zukunftsgemeinschaften bringen sich mit ihren Gaben und Fähigkeiten auf Kirchenkreisebene ein und arbeiten eng mit dem Kirchenkreisjugenddienst zusammen.
Der KKJD macht allen Teamer*innen in den Zukunftsgemeinschaften verschiedene über das Jahr stattfindende Schulungsangebote und unterstützt damit die Arbeit vor Ort.
Mehrmals im Jahr gibt es Vernetzungstreffen oder Workshops, um die Teamer*innen in ihrer Mitarbeit in den Zukunftsgemeinschaften inhaltlich und praktisch zu unterstützen, den Kontakt der Teamer*innen über die Zukunftsgemeinschaften hinaus herzustellen bzw. zu festigen und eine stärkende Identität mit dem Kirchenkreis zu schaffen.
Der KKJD verantwortet neben den Kirchengemeinden / Zukunftsgemeinschaften in den Ferien Freizeiten für verschiedene Altersgruppen, die für Kinder und Jugendliche aus allen Zukunftsgemeinschaften offen sind, auch für Kirchenferne und finanziell Schwächere. Hierbei steht neben der Programmplanung und -durchführung für die Teilnehmenden auch die Schulung und persönliche Begleitung der Teamer*innen im Fokus.
Besondere Gruppenangebote am KKJD-Standort, Jugendgottesdienst-, Kreativ- und verschiedene Wochenendprojekte stehen Teilnehmenden und Teamer*innen aus allen Zukunftsgemeinschaften offen.
Der KKJD ist durchgehend mit mindestens 2,0 Fachstellen (Diakon*in, Sozialpädagog*in) ausgestattet. Darüber hinaus gehört der/die Kirchenkreisjugendpastor*in zum Team. Der KKJD ist offen für die Anstellung von Berufspraktikant*innen sowie für die Schaffung von Plätzen für eine FSJ bzw. BFD Kraft.
Wie auch die Kirchengemeinden trägt der KKJD mit seinem Etat die Einsparziele der Landeskirche mit (jährliche Kürzung von 2% des Etats in den Jahren 2023-2028).
Der KKJD Ford-Bus LG-EJ 2014 wird im Herbst 2023 verkauft. Der Verkaufserlös geht in die KKJD Rücklage. Die für den Bus jährliche Kirchenkreis-Rücklage in Höhe von 5.000,00€ geht ab 2023 über zu den Freizeitmitteln des Kirchenkreises und stockt diese auf. Damit wird abgesichert, dass durch zukünftige Anmietungen von Fahrzeugen für die Jugendarbeit eine entsprechende Kostensteigerung abgemildert wird und die aktuellen Zuschußsätze aus dem Jahr 2022 für Freizeiten und Bildungsmaßnahmen in der Jugendarbeit, die allen Kirchengemeinden und dem Kirchenkreisjugenddienst zugutekommen, gehalten werden können.
Durch die Abschaffung des Ford-Busses werden ab 2024 pro Jahr ca. 2.000,00€ eingespart (jährliche Kosten für Versicherung, Steuern und Reparaturen). Der KKJD VW-Bus LG-EJ 2018 wird wie geplant nach 6 Jahren im Jahr 2024 durch ein neues Fahrzeug ersetzt.
Ergänzend hierzu verweisen wir wiederum auf die angehängte Version („Arbeit mit Kindern und Jugendlichen 2035 – Eine Vision“) für das Jahr 2035. Diese wurde in Zusammenarbeit mit dem Kirchenkreisjugendkonvent, dem Kirchenkreisjugenddienst, Der Fachkonferenz für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und dem Kinder- und Jugendausschuss der Kirchenkreissynode erstellt.
Anhang: Arbeit mit Kindern und Jugendlichen 2035 – Eine Vision
Der Kirchenkreis Lüneburg hat sich mit dem Projekt „Gemeinsam2035“ auf den Weg gemacht zu einer zukunftsfähigen und attraktiven Kirche. Wir Hauptamtlichen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen stellen uns die Frage, wie „Gemeinsam2035“ in Bezug auf diesen Bereich kirchlichen Handelns aussehen könnte. Wir haben dazu eine Vision entwickelt, die als Grundlage und Anstoß zu einer Diskussion unter den Kolleg*innen und Jugendlichen dienen soll. Am Ende dieses Prozesses wünschenwir uns ein Konzept, das die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in unserem Kirchenkreis im Jahre 2035 konkret beschreibt.
Bei allen Herausforderungen, vor denen die Kirche in den nächsten Jahren stehen wird, halten wir die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen für eine der ganz wesentlichen Säulen kirchlicher Arbeit. Kinder und Jugendliche sind die Gegenwart und Zukunft unserer Kirche und in ganz besonderem Maße auf Begleitung und Unterstützung angewiesen. Daher muss die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ein Schwerpunkt kirchlicher Arbeit bleiben, der mit finanziellen, personalen und anderen Ressourcen ausgestattet sein wird, die eine gute Arbeit ermöglichen.
Gestärkt und ermutigt werden wir durch die Worte unseres Bischofs Ralf Meister:
„Die Begleitung von Kindern und Jugendlichen in einer christlichen Gemeinschaft, die sie ermächtigt,verantwortungsvoll zu leben und hoffnungsvoll ihre Zukunft zu planen, muss uns ein großes Anliegen sein. So bitte ich Sie sehr, bei den Planungen die Jugendarbeit innerhalb unserer Kirche besonders ins Augenmerk zu nehmen. In Kindern und Jugendlichen und mit ihnen lebt unsere Kirche ihre zukünftige Gestalt. Bitte stärken sie Kinder-, Jugend – und Jugendsozialarbeit in unserer Kirche.“
Strukturell betrachtet hat dieser Arbeitsbereich zwei Ebenen: Die Zukunftsgemeinschaften und den Kirchenkreis. Auf beiden Ebenen nehmen wir insbesondere Kinder, Konfirmand*innen, Jugendliche, junge Erwachsene und Teamer*innen in den Blick.
Im Jahr 2035 haben alle Kinder, Jugendliche und jungen Erwachsenen (bis 27 Jahre) in ihrer Zukunftsgemeinschaft und auf Kirchenkreisebene Angebote, an denen sie teilnehmen und die sie mitgestalten können. Die verantwortlichen Haupt- und Ehrenamtlichen in den Zukunftsgemeinschaften und im Kirchenkreis erarbeiten ein Konzept für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, das sie in regelmäßigen Abständen evaluieren.
1. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in den Zukunftsgemeinschaften:
Im Jahr 2035 wird die Welt anders aussehen als heute, z.B. durch die Folgen des Klimawandels und den weitreichenden sozialpolitischen Wandel. Die evangelische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wirddiese Problemfelder aufgreifen und vom christlichen Glauben her zu bearbeiten suchen. Sie wird für die Bewahrung der Schöpfung und gesellschaftliche Pluralität und Vielfalt eintreten und Kinder und Jugendliche in diesen Spannungsfeldern seelsorgerlich begleiten.
In jeder Zukunftsgemeinschaft sind Stellen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die dem Anteil der 0-27-jährigen an der Gesamtheit der Gemeindeglieder entsprechen, konkret festgeschrieben. Dementsprechend ist der Bereich Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der jeweiligen Zukunftsgemeinschaft personell stark aufgestellt. Diese Stellenanteile sollen im Wesentlichen von Diakon*innen, pädagogischen Fachkräften oder Pastor*innen wahrgenommen werden und verstärkt sozial-diakonische Aspekte berücksichtigen.
Mehrfach im Jahr werden zielgruppenorientierte Gottesdienste gefeiert, an deren Gestaltung Jugendliche beteiligt sind.
In jeder Zukunftsgemeinschaft gibt es ein Konzept für eine koordinierte Konfi-Arbeit, das durchaus mehrere Modelle beinhalten kann. Die Konfi-Arbeit wird von jugendlichen Teamer*innen mitgestaltet und ist mit der Jugendarbeit vernetzt.
Alle Jugendlichen, die als Teamer*in tätig sind, sollen an einer JULEICA-Schulung (Jugendgruppenleiter*in-Ausbildung) teilnehmen.
Die Angebote, die die Hauptamtlichen machen, sind für alle Kinder und Jugendlichen aus der Zukunftsgemeinschaft konzipiert und zugänglich. Die Hauptamtlichen sind zuständig für alle religionspädagogischen Aspekte der kirchlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in ihrer jeweiligen Zukunftsgemeinschaft. Sie schaffen einen Rahmen und Strukturen, um eine gelingende Arbeit in der Zukunftsgemeinschaft zu ermöglichen. Sie übernehmen die kontinuierliche Begleitung und in Zusammenarbeit mit dem Kirchenkreisjugenddienst die Schulung von ehrenamtlich Mitarbeitenden. Sie sind Impulsgeber für Ehrenamtliche. Sie begleiten die Gremien der Evangelischen Jugend vor Ort undsind für die Vernetzung z.B. zu Schulen, Vereinen Jugendorganisationen oder Jugendgremien zuständig. Sie sind „Anwält*innen“ der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wird partizipatorisch gestaltet. In jeder Zukunftsgemeinschaft gibt es daher ein Gremium von Kindern und Jugendlichen („Zukunftsgemeinschaftsjugendkonvent“), in dem die Kinder und Jugendlichen ihre Wünsche und Interessen vorbringen und diskutieren können. Dieses Gremium auf Ebene der Zukunftsgemeinschaft entsendet Vertreter*innen in die Vollversammlung der Evangelischen Jugend im Kirchenkreis („Kirchenkreisjugendkonvent“).
Im Jahr 2035 gibt es in jeder Zukunftsgemeinschaft einen Ausschuss für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, der mit Vertreter*innen der einzelnen Gemeinden, des Zukunftsgemeinschaftsjugendkonventes und Hauptamtlichen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen besetzt ist.
Der Ausschuss ermöglicht und koordiniert die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und stellt den Haushalt der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Zukunftsgemeinschaft auf.
Jede Kirchengemeinde stellt ein den konkret verabredeten Aufgaben angemessenes Budget zur Verfügung, das Verlässlichkeit und Sicherheit garantiert um zukunftsweisend arbeiten zu können.
In jeder Zukunftsgemeinschaft stehen den Jugendlichen eigene Räumlichkeiten zur individuellen und spirituellen Entwicklung zur Verfügung, die sie nutzen können und zu denen sie eigenständig Zugang haben (z. B. auch in Jugendkirchen).
Hauptamtlich Mitarbeitende aus den Zukunftsgemeinschaften bringen sich mit ihren Gaben und Fähigkeiten auf Kirchenkreisebene ein und arbeiten eng mit dem Kirchenkreisjugenddienst zusammen.
2. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen auf Kirchenkreisebene / im Kirchenkreisjugenddienst (KKJD):
Im Jahr 2035 ist der KKJD nach wie vor die Fachstelle für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im gesamten Kirchenkreis und verantwortlich dafür, die Zukunftsgemeinschaften in ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie deren Teamer*innen zu unterstützen, Haupt- und Ehrenamtliche in ihrer Arbeitzu beraten, sowie übergreifende Angebote und Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zu organisieren und zu koordinieren.
Der KKJD versteht sich als Ermöglicher spiritueller Räume für Kinder und Jugendliche, in denen Kirche (er-)lebbar ist, sowie als Anlauf- und Informationsstelle für haupt- und ehrenamtlich Tätige. In seiner Arbeit wirkt der KKJD auf die Vernetzung von Haupt- und Ehrenamtlichen sowie von Kindern und Jugendlichen untereinander hin.
Der KKJD macht allen Teamer*innen in den Zukunftsgemeinschaften verschiedene über das Jahrstattfindende Schulungsangebote und unterstützt damit die Arbeit vor Ort:
- Die Teamer*innen können hier ihre JULEICA (Jugendleitercard) Der KKJD bietet Fortbildungen an, die diese bundesweit anerkannte Bescheinigung verlängert.
- Mehrmals im Jahr gibt es Vernetzungstreffen oder Workshops, um die Teamer*innen in ihrer Mitarbeit in den Zukunftsgemeinschaften inhaltlich und praktisch zu unterstützen, den Kontakt der Teamer*innen über die Zukunftsgemeinschaften hinaus herzustellen bzw. zu festigen und eine stärkende Identität mit dem Kirchenkreis zu schaffen.
- Darüber hinaus kann der KKJD von den Zukunftsgemeinschaften angefragte und auf die Situation vor Ort zugeschnittene Fortbildungsseminare („Passgenau“).
Kinder und Jugendliche aus den Zukunftsgemeinschaften können an verschiedenen Angeboten und Aktionen des KKJD teilnehmen und dort mit Kindern und Jugendlichen aus der eigenen und den anderen Zukunftsgemeinschaften in Kontakt kommen:
- Kinder- und Jugendfreizeiten nehmen eine Schlüsselfunktion für das erlebnisorientierte hineinwachsen von Kindern und Jugendlichen in die Jugendverbandsarbeit, in die Gesellschaft und in unsere Kirche ein. Bewegt von der Liebe Christi verfolgen die Freizeiten grundsätzlich das Ziel, jungen Menschen das Evangelium in zeitgemäßer Form weiterzusagen und lebendige Kirche zu erleben und mitzugestalten. Daher verantwortet der KKJD neben den Kirchengemeinden / Zukunftsgemeinschaften in den FerienFreizeiten für verschiedene Altersgruppen, die für Kinder und Jugendliche aus allen Zukunftsgemeinschaften offen sind, auch für Kirchenferne und finanziell Schwächere. Hierbei steht neben der Programmplanung und -durchführung für die Teilnehmenden auch die Schulung und persönliche Begleitung der Teamer*innen im Fokus.
- Besondere Gruppenangebote am KKJD-Standort, Jugendgottesdienst-, Kreativ- und verschiedene Wochenendprojekte stehen Teilnehmenden und Teamer*innen aus allen Zukunftsgemeinschaften offen.
- In Zusammenarbeit mit den Hauptamtlichen in den Zukunftsgemeinschaften bietet der KKJD zielgruppenorientierte Gottesdienste für die Zukunftsgemeinschaften an (z.B. „Konfi-Gottesdienste“) und unterstützt diese bei der Umsetzung von Projektideen (z.B. Konfi-Tage) o.ä. in den Zukunftsgemeinschaften.
Der KKJD vertritt die Evangelische Jugend in kirchlichen und kommunalen Gremien. Die Öffentlichkeitsarbeit für die Evangelische Jugend im gesamten Kirchenkreis erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Vorstand des Kirchenkreisjugendkonventes.
Weiterhin arbeitet der KKJD mit bei Visitationen im Bereich Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und berät die Koordinierungsausschüsse der Zukunftsgemeinschaften in Fragen zu diesem Arbeitsbereich.
Der KKJD ist verantwortlich für die Fortschreibung der Qualitätsstandards in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Der KKJD ist mit mindestens 2,0 Fachstellen (Diakon*in, Sozialpädagog*in) ausgestattet. Darüber hinaus gehört der/die Kirchenkreisjugendpastor*in zum Team. Der KKJD ist offen für die Anstellung von Berufspraktikant*innen sowie für die Schaffung von Plätzen für eine FSJ bzw. BFD Kraft.
Das Konzept IV: Kirchliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie die „Vision der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen 2035“ ist aus einer Arbeitsgruppe der Fachkonferenz für Kinder- und Jugendarbeit entwickelt worden.
Beraten und final (mehrheitlich/einstimmig) abgestimmt wurde es anschließend in folgenden Gremien:
- Vorstand des Kirchenkreisjugendkonventes der Evangelischen Jugend Lüneburg in seiner Sitzung am 10. September 2021
- Fachkonferenz für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Kirchenkreis Lüneburg in seiner Sitzung am 06. Oktober 2021
- Kinder- und Jugendausschuss der Kirchenkreissynode des Kirchenkreises Lüneburg am 11.10.2021 sowie nachbearbeitet am 25.01.2022 und anschließend einstimmig.